„PPP-light“ in Hattingen. So werden PPP-Projekte für Architekten und Planer interessant.

Freundlich. Verständlich. Verlässlich.

PPP-Projekte sind bei uns Planern unbeliebt. Wir sind nur ein Anhängsel eines großen GU oder GÜ und müssen ständig aufpassen, dass wir nicht über den Tisch gezogen werden. Das fängt bei der Aufstellung des Kostenrahmens an, bei dem nach wie vor nur die niedrige Investition und nicht Innovationen zählen. Das setzt sich fort mit der Auswahl von Billiganbietern als Nachunternehmer für den GU, die deshalb kaum Mindeststandards an die Qualität erfüllen können bzw. mit großem zeitlichen Aufwand des Bauüberwachers dazu gezwungen werden müssen. Es endet mit der bei uns Planern unbeliebten Suchen nach Fehlern in der Leistungsbeschreibung, damit der GU über Nachtragsforderungen gegenüber dem Bauherrn am Ende einen auskömmlichen Gesamtpreis durchsetzen kann (Link: GU ist meist teuer für Bauherren)


Wie es besser gehen kann und solch ein PPP-Projekt trotzdem ein Erfolg für Bauherren und Planer wird, zeigt der Wirtschaftsdienst für Ingenieure & Architekten (WIA) in der Ausgabe vom Juni 2012 am Beispiel der Feuerwache in Hattingen.


Die hochverschuldete Stadt Hattingen hatte kein Geld für die neue Feuerwache. Die würde ungefähr 10 Millionen Euro kosten. Außerdem müssten für die Bauzeit Mitarbeiter an das Projekt gebunden werden, die so nicht zur Verfügung standen.


Die Stadt Hattingen holte sich zunächst die Unterstützung eines Planungsbüros, dass die Leistungsphasen 1 bis 2 bearbeitete. Damit lag der Stadtverwaltung eine Unterlage vor, die den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt werden konnte.


Nachdem alle Beteiligten zugestimmt hatten, wurde das Planungsbüro mit den Leistungsphasen 3 bis 6 beauftragt.


Ausgeschrieben wurde die Bauleistung dann für GUs als PPP-Projekt bis zur Bauabnahme durch die Stadt Hattingen. Der GU tritt während der Bauantrags- und Bauphase in alle Bauherrenpflichten einschließlich der Zwischenfinanzierungen ein.


Der WIA zieht in seinem Artikel das folgende Fazit: „ Dieses PPP-light-Modell“ könnte Vorbild für vergleichbare Projekte sein. Hier sind die Planer kein Subunternehmer von GU oder GÜ (und werden von diesen untergebuttert), sondern agieren als Treuhänder des Auftraggebers bis zur Leitungsphase 6.“


Der Fachbereichsleiter Gebäudewirtschaft der Stadt Hattingen, Herr Rudolf Viefhaus, steht Interessenten für Anfragen zur Verfügung (Mail: r.viefhaus@hattinen.de). Wenn Sie öffentlicher Bauherr, Architekt oder Planer mit einem ähnlichen Bauvorhaben sind, fragen Sie einfach Herrn Viefhaus.

Zurück zur Übersicht