Das erste Mal war in einem Foyer eines Laborgebäudes.
Das Foyer war 8 m hoch. Die Wände waren fast vollständig aus Glas. Hier oben wollte ich eine Leuchte montieren lassen. Auf dem Plan sah das so einfach aus. Aber hier?
Zum Glück war der Elektriker sehr resolut. Irgendwie schaffte es, die Leiter ins Foyer hinein zu bekommen. Dann war die Leuchte auch schnell montiert. Nun muss der Betreiber beim einem Wechsel des Leuchtmittels immer genau diesen Elektriker anrufen. Das geht zwar ganz gut, denn er wohnt nicht weit weg. Trotzdem war ich mit dieser Lösung nicht so richtig zufrieden.
Das nächste Mal war ich selbstverständlich cleverer. Die Situation war so ähnlich. Das Foyer war wieder 8 m hoch und hatte zwei Wände aus Glas. Die anderen Seiten des Foyers waren aber auch keine klassischen Wände, sondern Galerien, von denen man keine Leiter an die Decke des Foyers anlegen konnte.
Diesmal war ich also schlauer. Ich schrieb ein fahrbares Gerüst für die Leuchtenmontage aus. Das konnte in das Foyer hineingeschoben werden und dann nach oben ausgefahren. So war die Leuchtenmontage sehr bequem möglich.
Für den Leuchtmittelwechsel ist das aber auch sehr umständlich. Zum Glück gibt es jetzt LEDs und die Hersteller der LEDs versprechen, dass diese 50.000 Stunden strahlen. Aller 50.000 Betriebsstunden muss also wieder das fahrbare Gerüst in das Foyer hineingefahren werden. Das ist zumutbar. Ich könnte dann deutlich besser schlafen als nach meinem ersten Projekt.
Wie haben dieses Problem meine Fachkollegen im Dresdner Kulturpalast gelöst? Hier ist Decke bis zu 23 m hoch. Ein Gerüst in Zuschauersaal reinfahren ist sicherlich nicht die optimale Lösung. Die Sitzreihen stören. Durch den weinbergartigen Aufbau des Saales gibt es kaum ebene Aufstellflächen.
Über dem Saal gibt es einen Technikbereich mit begehbaren Gitterrostebenen. Von hier warten die Techniker alles. Von hier oben erreicht man auch alle Leuchten zum Leuchtmittelwechsel und zur Reparatur.
Damit dass alles einfach und sicher klappt, sind die Leuchten in ein großes Viereck aus Metall und Kunststoff fest eingebaut. An dieses Viereck ist eine Stange befestigt. Diese kann man von der Gitterrostebene anfassen und die ganze Konstruktion mit der eingebauten Leuchte hochheben. Dann sind die Wartung der Leuchte und der Leuchtmittelwechsel ganz einfach.
Danach setzen die Techniker die Leuchten wieder ein. Durch die quadratische Form der Montageplatte geht sie nur in einer bestimmten Form einzusetzen, sodass die Leuchte wieder exakt an dem gleichen Ort installiert wird, an dem sie sich vorher befunden hat. Damit bleibt auch das Gesamtbild des Saales unverändert.
So einfach kann es also sein, Leuchten in großer Höhe zu montieren und zu warten.
Da das so ist, habe er nicht nur ich vor und nach der Eröffnung des Kulturpalastes ruhig geschlafen.